Ein gefühlsstarkes Kind – allein der Begriff klingt schon danach, dass hier Emotionen besonders intensiv erlebt und gezeigt werden. Unser Sohn ist genau so ein Kind. Er spürt, denkt und fühlt in kräftigen, leuchtenden Farben, was das Leben mit ihm immer spannend, manchmal auch herausfordernd macht. Seine starken Emotionen erinnern uns täglich daran, wie lebendig und dynamisch das Leben sein kann. So lernen auch wir jeden Tag dazu, finden neue Wege und wachsen als Familie gemeinsam an dieser wunderbaren, wenn auch nicht immer einfachen Aufgabe.
In diesem Blogbeitrag möchten wir euch einen Einblick in unseren Alltag mit einem gefühlsstarken Kind geben. Dazu gehören nicht nur unsere Erfahrungen und die Herausforderungen, sondern auch die vielen schönen, einzigartigen Momente, die diese Reise mit sich bringt. Vielleicht können unsere Tipps und Gedanken euch inspirieren und euch ein Gefühl geben, dass ihr mit eurem gefühlsstarken Kind auf einem guten Weg seid.
Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet es eigentlich, ein gefühlsstarkes Kind zu haben?
- Der richtige Umgang mit einem gefühlsstarken Kind: Verständnis ist der Schlüssel
- Strategien für eine liebevolle Unterstützung
- Wenn es doch mal schwierig wird: Strategien für schwierige Momente
- Fazit: Gefühlsstarke Kinder als besondere Bereicherung erleben
Was bedeutet es eigentlich, ein gefühlsstarkes Kind zu haben?
Ein gefühlsstarkes Kind erlebt die Welt intensiver und reagierz auf Reize von außen oft mit großer, überwältigender Emotionalität. Unser Sohn zum Beispiel nimmt jede Kleinigkeit in seiner Umgebung wahr, egal ob es sich um Stimmungen, Geräusche oder Gefühle anderer handelt. Wenn er wütend ist, dann brennt die Luft. Wenn er glücklich ist, fühlt es sich an, als würde die Sonne scheinen. Diese starke Empfindsamkeit für alles um ihn herum macht ihn zu einem besonders empathischen, mitfühlenden kleinen Menschen, der immer genau spürt, was um ihn herum vorgeht.
Ein gefühlsstarkes Kind zeigt oft die folgenden Eigenschaften:
- Besondere Empfindsamkeit gegenüber Stimmungen und Reizen. Unser Sohn spürt sofort, wenn wir gestresst sind oder etwas unausgesprochen zwischen uns in der Luft liegt.
- Intensive Gefühlsausdrücke. Ob Freude oder Wut, jede Emotion wird mit einer Kraft gezeigt, die beeindruckend, aber auch herausfordernd sein kann.
- Starke Willenskraft. Gefühlsstarke Kinder haben häufig eine klare Vorstellung davon, was sie wollen, und lassen sich davon kaum abbringen.
- Empfindlichkeit für Reizüberflutung. Unser Sohn kann nach einem aufregenden Tag oder vielen neuen Eindrücken schnell „übervoll“ werden und braucht dann dringend eine Pause.
Der richtige Umgang mit einem gefühlsstarken Kind: Verständnis ist der Schlüssel
Für ein Kind, das seine Emotionen so intensiv spürt, ist es essenziell, dass wir als Eltern diese Gefühle akzeptieren und den Raum dafür öffnen. Uns war schnell klar, dass wir seine Gefühlsausbrüche nicht „wegmachen“ oder übergehen können – das würde uns und ihm nicht helfen. Stattdessen geht es darum, ihm durch Verständnis und Geduld zu zeigen, dass seine Gefühle wichtig sind und er sie zeigen darf.
1. Akzeptieren statt unterdrücken
- Wenn unser Sohn eine seiner starken Wut- oder Trauerwellen hat, lassen wir ihm bewusst den Raum dafür. Oft sagen wir einfach: „Ich sehe, dass du gerade richtig wütend bist, das ist okay.“ Für ihn bedeutet das, dass er sich angenommen fühlt und lernt, seine Gefühle zu akzeptieren. Es ist unglaublich, wie viel ruhiger er oft nach so einem Moment ist, wenn wir ihm signalisieren, dass wir ihn verstehen.
- Das Annehmen und Benennen seiner Gefühle ist für uns nicht immer leicht, besonders in stressigen Situationen. Doch wir merken, wie wichtig es ist, dass er weiß: Seine Gefühle sind okay und er darf sie zeigen. Dieser Ansatz hilft ihm langfristig, seine Emotionen anzunehmen und Stück für Stück zu lernen, damit umzugehen.
2. Emotionale Sicherheit schaffen
- Gefühlsstarke Kinder wie unser Sohn brauchen ein starkes Sicherheitsgefühl, um ihre Gefühle frei und ohne Scham auszudrücken. Für ihn bedeutet das vor allem Verlässlichkeit in unseren Ritualen und Abläufen. Abendliches Vorlesen, gemeinsame Mahlzeiten und das abendliche Kuschelritual sind kleine Inseln in unserem Alltag, die ihm zeigen, dass wir für ihn da sind, egal, was er fühlt.
- Wir haben gelernt, wie wichtig eine vertraute Umgebung für ihn ist, gerade in schwierigen Momenten. Nach einem langen, aufregenden Tag freuen wir uns oft, wenn wir mit ihm nach Hause kommen und er dann entspannt in seine Ruhezone eintauchen kann. Ein Kissen, eine Decke und sein Lieblingskuscheltier sind feste Bestandteile dieses „sicheren Hafens“.
3. Worte für Emotionen finden
- Es ist gar nicht so einfach, als kleines Kind Worte für das ganze Gefühlsspektrum zu finden. Hier unterstützen wir ihn, indem wir seine Gefühle benennen: „Du bist jetzt traurig, weil das Spiel zu Ende ist.“ Das hilft ihm, sich besser zu verstehen und zeigt ihm, dass Gefühle nichts sind, vor dem man sich fürchten muss.
- Gerade wenn die Emotionen überkochen, wirkt es oft Wunder, wenn wir ihm das Gefühl einfach erklären. Es ist für ihn wie eine Bestätigung, dass wir ihn verstehen und dass er mit all dem, was in ihm vorgeht, genau richtig ist.
Strategien für eine liebevolle Unterstützung
1. Rückzugsorte und Pausen schaffen
- Gefühlsstarke Kinder brauchen nach intensiven Erlebnissen oft eine kleine Auszeit. Wir haben zuhause eine Ruhezone eingerichtet, wo er sich mit einer Decke und seinem Lieblingsbuch zurückziehen kann. Wir haben festgestellt, dass er sich nach einem besonders aufregenden Tag selbst dorthin zurückzieht und für ein paar Minuten in seinem „sicheren Nest“ bleibt.
- Dieser Raum ist für ihn wie ein kleiner Anker im Alltag. Er weiß, dass er sich dorthin zurückziehen darf, wann immer ihm alles zu viel wird. Diese Momente der Ruhe geben ihm die Möglichkeit, sich zu sammeln und Kraft zu tanken.
2. Positive Bestärkung und Empathie stärken
- Wir sind überzeugt, dass seine Empathie und Sensibilität Geschenke sind. Wenn er beispielsweise aufmerksam auf einen anderen Menschen reagiert oder mitfühlt, loben wir ihn dafür. Das hilft ihm, stolz auf seine einfühlsame Art zu sein, und zeigt ihm, dass seine Eigenschaften wertvoll sind.
- Indem wir uns selbst immer wieder in seine Lage versetzen, lernen wir, mit ihm empathisch umzugehen und uns in seine Gefühlswelt hineinzuversetzen. Das stärkt nicht nur seine Empathie, sondern auch unsere Bindung zu ihm.
- Sich um ein gefühlsstarkes Kind zu kümmern, erfordert Energie und viel Geduld. Deshalb nehmen wir uns bewusst Auszeiten, um wieder Energie zu tanken. Ein entspannter Abend für uns selbst, ein Gespräch mit Freunden oder ein Spaziergang zu zweit – solche Momente geben uns Kraft und Gelassenheit.
- Für uns ist es wichtig, dass wir auch auf unsere Bedürfnisse achten. Denn nur wenn wir selbst ausgeglichen sind, können wir unserem Sohn mit Ruhe und Geduld begegnen.
Wenn es doch mal schwierig wird: Strategien für schwierige Momente
Manchmal gibt es Tage, an denen wir uns erschöpft und überfordert fühlen. In solchen Momenten erinnern wir uns daran, dass nicht alles immer perfekt sein muss. Wir dürfen auch als Eltern müde und ratlos sein. Was uns dann hilft:
- Sich selbst bewusst Ruhe gönnen
- Ein paar bewusste Atemzüge und ein kurzes Innehalten helfen uns oft, die nötige Gelassenheit wiederzufinden. Wir machen uns bewusst, dass es okay ist, wenn nicht alles glatt läuft.
- Ein paar bewusste Atemzüge und ein kurzes Innehalten helfen uns oft, die nötige Gelassenheit wiederzufinden. Wir machen uns bewusst, dass es okay ist, wenn nicht alles glatt läuft.
- Den Austausch suchen
- Gespräche mit anderen Eltern, die auch gefühlsstarke Kinder haben, sind für uns wertvoll. Oft bekommen wir neue Ideen und Tipps oder einfach die Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Fazit: Gefühlsstarke Kinder als besondere Bereicherung erleben
Die Reise mit einem gefühlsstarken Kind ist voller Überraschungen und einzigartiger Momente. Wir sind dankbar, jeden Tag gemeinsam mit unserem Sohn wachsen zu dürfen und zu erleben, wie lebendig und farbenfroh das Leben durch seine Empfindsamkeit wird. Es mag oft herausfordernd sein, doch wir würden keinen Moment davon missen wollen.
Indem wir ihm täglich zeigen, dass er geliebt und verstanden wird, möchten wir ihm vermitteln, dass seine Einzigartigkeit wertvoll ist. So gehen wir als Familie jeden Tag weiter, mit dem Wissen, dass wir gemeinsam die Stärke haben, auch die größten Wellen zu reiten und die besonderen Seiten seiner starken Gefühle zu schätzen.
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